„Aktivierter Rundgang“ – Besuch eines Geschichtkurses in der KZ Gedenkstätte Osthofen

Bei unserem Besuch in der Gedenkstätte KZ Osthofen am 22.10.2018 haben wir uns als Geschichte Grundkurs der Jahrgangsstufe 13 in Begleitung unserer Schulleiterin Frau Hauenschild-Bentemann und unserer Kursleiterin Frau Hendrich auf einen „aktivierten Rundgang“ begeben. Dabei war auch Conny Dold, eine Doktorandin der Uni Mainz und Mitarbeiterin des pädagogischen Teams der Gedenkstätte, die dieses Konzept des „aktivierten Rundgangs“ als Gegenstand ihrer Dissertation vorbereitet hat.

In zwei Doppelstunden vor unserem Besuch hatten wir uns mit den Quellenmaterialien, die Conny Dold vorbereitet hatte, inhaltlich intensiv vorbereitet, denn wir hatten zum Ziel, uns selbstständig mit Kurzvorträgen durch die Gedenkstätte zu führen.

Dass wir in unsere Unterrichtsreihe über den Nationalsozialismus diesen praktischen Exkurs einfügen konnten, war eine einprägsame Bereicherung für uns alle. Denn beispielsweise Beiträge über das harte Leben der Inhaftierten in deren ehemaligem Schlafsaal zu hören, hinterließ einen so intensiven Eindruck bei uns, den keine normale Unterrichtssituation hätte erzeugen können.

Ein Themengebiet, das im Rahmen der Vorbereitung und Führung auch zur Sprache kam, war die Entstehung der Gedenkstätte. Wir fragten Frau Dold, wie denn die Bewohner Osthofens zu der KZ Gedenkstätte stehen würden, und bekamen die mit einem Schmunzeln verbundene Antwort, dass es zwar den ein oder anderen Vorfall gegeben habe, in welchem nachfragende Auswärtige von Einheimischen zu einem falschen Ort geschickt worden seien, aber ansonsten sei den Bewohnern doch die Wichtigkeit des Erhalts dieses Ortes bewusst.

Auch wir sind dankbar, die Möglichkeit bekommen zu haben, diesen denkwürdigen und „gedenkenswürdigen“ Ort zu besuchen und ihn auch in seiner noch heutigen Bedeutsamkeit zu erleben.

Denn nicht nur historische Aufarbeitung beispielsweise des KZ-Systems, die Reichstagsbrandverordnung oder die Errichtung des Lagers waren Themen des Besuchs, sondern auch die Aktualität damaliger Politik und die enorme Wichtigkeit, sich auch heute noch über den Nationalsozialismus zu informieren und in dem Bereich zu bilden und aufzuklären, waren greifbar.

In Zeiten, in denen Rechtspopulismus in ganz Europa an Zuspruch gewinnt, sind Orte wie die KZ Gedenkstätte Osthofen von so wichtiger Bedeutsamkeit, dass sie es eindeutig wert sind, erhalten zu bleiben.

Leyla Luna Serbest und Aileen Schwenck, MSS 13

Ein Teil der Ausstellung zum Comicworkshop in Osthofen.

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