Dauerhafte vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Römerkastell und der Gedenkstätte KZ Osthofen

Schon seit vielen Jahren besuchen Schülerinnen und Schüler des Röka zusammen mit ihren Geschichtslehrern die Gedenkstätte KZ Osthofen. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus ist fester Bestandteil des Lehrplans und findet in Osthofen eine greifbare Anbindung an die Geschehnisse in der Region. Ein Ziel ist es, den Jugendlichen die Verhältnisse während und nach der „Machtergreifung“ bewusst zu machen. Diese bestehende Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Gedenkstätte KZ Osthofen wurde nun am 27. Juni 2017 in Form des Kooperationsvertrages vertieft und dauerhaft gefestigt. Als Zielsetzung wird im Vertrag formuliert: „Die unterzeichnenden Partner vermitteln gemeinsam Zusammenhänge aus Geschichte, Gegenwart und Politik. Sie fördern damit die Fähigkeit von Schülern, politisches Denken und Handeln sowie die eigene politische Verantwortung in der Gesellschaft zu erkennen, zu diskutieren, zu erleben und zu entwickeln.“ Dies unterzeichneten Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Waltraud Werner, Vorsitzende des Fördervereins Projekt Osthofen, und Schulleiter Gerhard Langkabel. Begleitet wurde dieser von den Geschichtslehrern Christina Hendrich, Eva Engel und Jochen Marx, die als Ansprechpartner benannt wurden. Auch die beiden Schülersprecherinnen Leah Kapfermann und Sila Özdemir waren zur Unterzeichnung anwesend und betonten, es sei ihrer Ansicht nach wichtig, dass nun tatsächlich alle Schüler des Röka die Chance haben, vor Ort in der Gedenkstätte zu arbeiten. In Zukunft sollen nun möglichst alle 9. oder 10. Klassen die Gedenkstätte besuchen, außerdem sollen Führungen und pädagogische Projekte insbesondere im Rahmen der jährlichen Projektwoche bzw. an Projekttagen der 12. Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte bieten die Möglichkeit, Schüler bei wissenschaftlichen Arbeiten zu den Themen der regionalen NS-Geschichte zu unterstützen. Christina Hendrich, Initiatorin der Kooperation, hebt hervor, dass hier eine fächerübergreifende Zusammenarbeit der Bereiche Geschichte, Deutsch, Darstellendes Spiel und Kunst möglich und wünschenswert sei. Jochen Marx ergänzt: „Viele Schüler nehmen etwas von hier mit. Manche haben nicht von vornherein Lust mitzufahren, aber dann macht es oft Klick bei ihnen, vor allem, wenn ihnen bewusst wird, wie sich die Verhältnisse nach der Machtergreifung veränderten und die Menschen systematisch gebrochen wurden. Ohne dass man es ausspricht, stellen sie dann auch den Bezug zu heutigen Autokratien her.“ Der Anfang ist gemacht, denn am gleichen Vormittag setzte sich eine Schülergruppe mit ihrem Lehrer Marek Dworaczek unter dem Projekttitel „Erinnern und begegnen“ mit den Themen „Täter und Opfer“, „Widerstand“ und „Das Bild des KZ in der Presse“ vor Ort auseinander.

Christina Hendrich und Christina Froesch

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