Die französisch-deutsche Schülerbegegnung

„Frau Schik, was heißt denn ‚Ich mag gerne Hamburger’ auf Französisch?“, ruft Mia Marie aus der 5f und rennt auf ihre Lehrerin zu. „Versuche es mal mit ‚J´aime les hamburgers’, antwortet diese lächelnd, was die Schülerin stolz, an ihre französische Austauschpartnerin gerichtet, wiederholt.

Es ist ein sonniger Tag, an dem die Schülerbegegnung zwischen dem Collège Sainte Marie aus Lyon und dem Gymnasium am Römerkastell am 28. April stattfindet. Daran beteiligt sind 60 deutsche Schüler aus den Klassen 5f und 6f sowie 58 französische Schüler aus der sechsten Klasse. Das Besondere dabei ist, dass die Schüler alle entweder Deutsch oder Französisch als erste Fremdsprache gewählt haben und somit erst im ersten oder zweiten Lernjahr sind. Folglich haben sie noch wenig Erfahrung mit der neuen Sprache. „Deswegen sind wir so froh über diese Art der Schülerbegegnung, da sie die Sprache lebendig macht, sodass die Schüler schon gleich am Anfang einen Sinn im Lernen einer Fremdsprache erkennen“, sagt Kathrin Schik, die Organisatorin des Programms und Französischlehrerin der Klassen 5f und 6f. Auch von den Schülerinnen und Schülern wird das Programm gut aufgenommen, da bei ihnen, genauso wie bei den Lehrerinnen und Lehrern, ein großes Interesse an einer realen Begegnung besteht. Dieses Interesse zeigte sich beiderseits schon Monate vor dem eigentlichen Zusammentreffen, da die Schüler bereits fleißig Briefe hin und her schickten. Auch trafen die Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin zahlreiche Vorbereitungen, um den Tag so spannend wie möglich zu gestalten, damit er unvergesslich für alle wird. So beginnt er zur Begrüßung erstmal mit Musik und dem französischen Lied „Vois sur ton chemin“, das die deutschen Schüler vorher unter der Leitung ihrer beiden Musiklehrerinnen Alexandra Quark und Sarah Spiegel einstudiert hatten. Im Gegenzug dazu hatten die französischen Schüler einen Film gedreht, den sie anschließend präsentierten, sowie zahlreiche Plakate über ihre Schule in Lyon vorbereitet. Anschließend ging es darum, seinen Partner zu finden und sich einander vorzustellen. „Am Anfang hatte ich Angst, dass die Schüler sich nach fünf Minuten anschweigen würden, doch sie haben in der ganzen Zeit gar nicht mehr aufgehört miteinander zu reden“, beschrieb die Französischlehrerin Raphaelle Jouille-Deibel das Kennenlernen der Klasse 5f mit ihren französischen Briefpartnern. Nach dem Mittagessen in der schuleigenen Mensa, durften sie sich alle auf dem Hof des „kleinen RöKa“ ein wenig austoben. „J´aime le programme parce que c´est bien organisé“, stellte dabei die Austauschpartnerin von Mia Marie aus der 5f fest. Das wurde dann noch einmal bestätigt, als die 120 Schüler gemeinsam eine knifflige Rallye durch Alzey zu lösen hatten. Dabei ging es darum, dass die deutschen Schüler ihre Brieffreunde zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten führen und ihnen die auf Deutsch gestellten Aufgaben erklären sollten. Anschließend sollten sie ihre Austauschpartner dazu zu bringen, die Antworten selbst aufzuschreiben. „Das war ein unvergleichliches Erlebnis und natürlich hoffen jetzt alle auf ein baldiges Wiedersehen“, resümierte Kathrin Schik am Ende des aufregenden Tages. Das wurde von den motivierten Schülern am nächsten Tag prompt in die Tat umgesetzt, die gleich weitere Briefe an ihre französischen Freunde schrieben und schon überlegten, wann und wie ein baldiges Wiedersehen stattfinden könnte. Und so ist die Verabschiedung mit „Au revoir“ ganz wörtlich und aus tiefstem Herzen gemeint.

Zoé von Langen (AG Öffentlichkeitsarbeit)

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