Digitale Herausforderungen der Zukunft meistern

Landrat Ernst Walter Görisch (r.) stattete der Tablet-Klasse des Gymnasiums am Römerkastell einen Besuch ab. Medienbeauftragter Gereon Fischer (Römerkastell) erläutert den Schülerinnen Funktionen des neuen Gerätes. Foto: Simone Stier

Tablet-Klassen: Kreis-Projekt ist gestartet

Digitale Medien gehören mittlerweile privat wie beruflich zum Alltag. Um Schülerinnen und Schülern die notwendige Medienkompetenz pädagogisch begleitet zu vermitteln und die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Medien im Unterricht zu nutzen, ist zu Beginn des Schuljahres 2018/19 an drei kreiseigenen Schulen, dem Gymnasiums am Römerkastell und dem Elisabeth-Langgässer-Gymnasium in Alzey sowie an der Rheingrafen-Realschule plus und Fachoberschule in Wörrstadt, das Pilotprojekt „Einführung von Tablet-Klassen“ in jeweils einer siebten Klasse gestartet.

„Ich freue mich, dass das Projekt, dessen nachhaltiges Konzept in den vergangenen zwei Jahren seitens der Schulabteilung und der EDV-Abteilung der Kreisverwaltung entwickelt wurde, erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit der Nutzung von Tablets im Unterricht können wir den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden und die Digitalisierung pädagogisch unterstützt vorantreiben“, betont Landrat Ernst Walter Görisch. Nachdem die Schülerinnen und Schüler die Tablets zum Schuljahresbeginn ausgehändigt bekamen, machte sich der Kreischef beim Besuch einer Tablet-Klasse im Gymnasium am Römerkastell vor Ort ein Bild von der neuen Arbeitsweise und informierte sich über die Vorteile der Nutzung der iPads im Unterricht.

Die Geräte unterstützen den Lernprozess mit speziell für Schulen entwickelten Anwendungen (Apps). Rechenaufgaben oder Vokabelübungen können individuell angepasst und eigenständig bearbeitet werden. Fehler werden beim Üben direkt korrigiert. „Die Tablets werden in allen Fächern eingesetzt, sogar im Sportunterricht“, informiert Schulleiterin Heike Hauenschild-Bentemann. Beispielsweise wird der Ballwurf eines Kindes mit dem iPad gefilmt und der Bewegungsablauf im Anschluss direkt gemeinsam mit dem Lehrer analysiert. Fehler können dadurch schneller erkannt werden. Neue Techniken, wie das Fertigen von Erklär-Videos, die die bisher üblichen Referate ersetzen können, halten im Unterricht Einzug. „Das iPad ergänzt den Unterricht sinnvoll. Darüber hinaus spielen die klassischen Kulturtechniken nach wie vor eine wichtige Rolle“, betont Hauenschild-Bentemann. Hefte werden wie bisher geführt und auf das Schreiben per Hand Wert gelegt. Und auch die Schulbücher sind weiter im Einsatz. Diese können aber auch als eBook auf das iPad geladen werden. Bei der Umsetzung im Unterricht wissen die Schüler meist intuitiv, wie sie mit der neuen Technik umzugehen haben. Probleme und Fragen, die gerade in der Einführungsphase auftauchen, löst beim Besuch des Landrates Englischlehrer Philipp Meisinger im Rahmen des gerade laufenden Unterrichts. Im Vorfeld der Einführung hatte der Landkreis Schulungen der Lehrkräfte, die in den Tablet-Klassen eingesetzt werden, organisiert und finanziert. Das Kreismedienzentrum wurde hinsichtlich der Einführung von Tablet-Klassen neu ausgerichtet und unterstützt die Schulen insbesondere durch Fortbildungsangebote. Insgesamt hat der Landkreis für die Einführung von Tablet-Klassen rund 80 000 Euro auch zur Schaffung der technischen Voraussetzungen in den Schulgebäuden investiert. Die Tablets der Schülerinnen und Schüler wurden seitens der Eltern erworben, für die begleitend spezielle EDV-Kurse in der Kreisvolkshochschule angeboten werden. Nachdem großes Interesse an der Aufnahme in eine Tablet-Klasse besteht, plant der Landkreis, das Angebot in den kommenden Jahren auszubauen und weitere Klassen an allen weiterführenden Schulen einzuführen.

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