Ende des vergangenen Schuljahres besuchte David Rott, ein Entwicklungshelfer der Organisation Matanana, die Schülerinnen und Schüler des Erdkunde Grundkurses der Klasse 12 und die der Klasse 10f.
Matanana e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Grundstein 2011 von einer Gruppe junger Menschen in Ingelheim gelegt wurde, die ein Jahr weltweit in der Entwicklungshilfe tätig waren, und mittlerweile etwa 120 Mitglieder zählt. Seit Beginn verfolgt die Organisation das Ziel, gemeinsam mit tansanischen Partnern an einer besseren Gesundheitsversorgung zu arbeiten.
David Rott berichtete in einem spannenden Vortrag von der Entwicklungsarbeit in Tansania, genauer in Matanana. Matanana ist ein abgelegenes Bergdorf mit 2000 Einwohnern und liegt im Hochgebirge Tansanias. Im Umkreis leben ca. 15.000 Menschen unter einfachen Bedingungen. Noch vor wenigen Jahren lag das nächste Krankenhaus in 70km Entfernung und somit war nur wenigen Menschen der Zugang zu medizinischer Versorgung gewährt. Dies änderte sich 2013 durch den Bau einer Krankenstation in Matanana, initiiert durch die fleißigen Helfer der Organisation. Gemeinsam mit der tansanischen Regierung, zahlreichen Spenden und einem regen medizinischen Austausch mit deutschen Ärzten, die auch immer wieder vor Ort praktizieren, wurde der Aufbau eines Gesundheitszentrums ermöglicht.
Die Krankenstation wird heute unter dem Vorsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ geleitet. Die vor Ort lebende Bevölkerung wird in die Arbeit in und um die Krankenstation integriert. So soll die Krankenstation in Zukunft kaum mehr auf fremde Hilfe angewiesen sein. Mehrere Seminare haben es ihnen bereits ermöglicht, Heilpflanzengärten anzulegen, welche Grundlage für regenerative Arzneien und Heilmittel aus eigener Herstellung sind. So werden beispielsweise entzündungshemmende, antioxidative Heilsalben auf Basis von Chilli/Weihrauch oder eine antibakterielle Salbe aus Moringa hergestellt, die vor Ort eingesetzt oder aber auf dem lokalen Markt verkauft werden.
Durch den Bau der Krankenstation hat Matanana e.V. schon ein großes Ziel erreicht, doch weitere sollen zeitnah folgen: der Bau neuer Brunnen und eines Solarsystems ist in Planung, damit die Krankenstation mit Strom und fließend Wasser versorgt werden kann.
Nach dem informativen Vortrag durften die Schülerinnen und Schüler in einem offenen Plenum all ihre Fragen stellen. Besonders großen Mehrwert hatte dieser Austausch, da David Rott selbst vor Ort aktiv mitwirkt und so von seinen eigenen Erfahrungen in Tansania als Entwicklungshelfer berichten konnte.
Bea Schultheiß