Hai-Alarm im Römerkastell

Sharkproject_2Wussten Sie das? „Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen ist höher als eine Begegnung mit einem Hai.“ Aber warum haben dann alle Menschen so viel Angst vor diesen einzigartigen und faszinierenden Schöpfungen unserer Erde? Und genau diese unbegründete Angst versuchten uns Dieter und Viola Hahn von dem Sharkproject Germany e.V. am Dienstag, den 30.August 2016, in der Aula des Gymnasiums am Römerkastell in Alzey zu nehmen. Dieter Hahn ist ein begnadeter Taucher und getreu seinem Motto „Dieter taucht auch was…“ erzählte er sehr viel Spannendes über das Meer und die vom Aussterben bedrohten Haie. Durch eigene Unterwasseraufnahmen und Kurzfilme bekamen die Schüler und Schülerinnen der Bio- und Chemieleistungskurse des 13ten Jahrgangs einen Einblick in das Leben der Tiere. Diese werden als Wasserpolizei bezeichnet und sind sehr wichtig für das Leben der Menschen, da sie das gesamte ökologische Gleichgewicht im Meer regeln. Die Haie stehen an der Spitze der Nahrungspyramide und halten somit die Population der anderen Fischbestände gesund. „Ohne sie würden erst die Meere sterben, dann die Menschen“, betonte Dieter Hahn immer wieder in seinem neunzigminütigen Vortrag, „denn 50% des Sauerstoffgehalts der Menschen werden durch die Meere gedeckt.“ Jährlich werden ca. 100 Millionen Haie getötet. Um sich diese Zahl vorstellen zu können, nahm er an, dass die Haie Schüler wären. Dann würden jede Minute acht Klassen ausgerottet werden. Aber wieso haben die Menschen solche Angst vor Haien und töten diese? Zum einen sind die Flossen der Topräuber sehr wertvoll. „Im Vergleich ist eine ein Kilo schwere Haiflosse mehr wert als ein Kilo Rauschgift.“ Das liegt daran, dass die Nachfrage in China nach Haifischflossen für die delikate Suppe immer weiter ansteigt. Desweiteren werden die Tiere „unfreiwillig zu den Hauptdarstellern in vielen Horrorfilmen“ und bekommen so ein falsches Image. Dieter Hahn zeigte in mehreren Schritten, wie mit Hilfe verschiedener Computerprogramme solche erschreckenden Filmszenen entstehen. Das „Monsterimage“ wird künstlich durch Medien und Filme erzeugt und dieser Ruf rechtfertigt kein Töten dieser Tiere. „Die Menschen müssen die Angst verlieren, um die Haie zu schützen und damit die Meere.“ Das Risiko eines Hai-Angriffs liegt lediglich bei 1:300.000.000 Mio. „In den USA sterben mehr Menschen durch defekte Toaster als durch Haie. 2010 sind sechs Menschen bei Haiangriffen gestorben. Im Vergleich dazu sind 2015 zwölf Menschen bei Selfie-Unfällen ums Leben gekommen.“ Gefährlich wird es erst, wenn wir Menschen Haifleisch essen. Schillerlocken, zum Beispiel, bestehen aus dem Bauchlappen des Dornhais. Dieser beinhaltet Methylquecksilber, welches schädlich für unseren Körper ist. Abschließend stellt sich nun die Frage, wer das gefährlichste Tier ist, denn „Haie haben gegen uns Menschen keine Chance. Sie brauchen unsere Hilfe.“ Durch Langleinen und industrieller Fischerei werden die Fischbestände jährlich stark dezimiert und die Tiere erleiden einen qualvollen Tod. Es ist ein Problem, für das es zum Glück eine Lösung gibt. „Achten Sie bei ihrem Fischeinkauf darauf, welche Fangarten in dieser Region vom Aussterben bedroht sind.“ Mit dem Appell „Denkt an eure Zukunft, euren Sauerstoff und euer Leben! Versucht etwas zu ändern! Wenn die Haie sterben, dann sterben wir auch“, beendet er seinen Vortrag und regt damit zum Nachdenken an.

Von Johanna Wagner

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