Inszenierung von „Feuerland“ ein großer Erfolg

Ein letzter Soundcheck, kurze Kontrolle, ob das Kostüm richtig sitzt und dann ab auf die Bühne.
Mit dem Theaterstück „Feuerland“, der Theaterfassung des bekannten Stücks „Herr der Fliegen“ von William Golding, begeisterte die Theater AG des Römerkastells unter der Leitung von Frau Rudolf und Herrn Rüb am 27. und 28. September 2018 die Zuschauer.

Schnell wird klar, dass es sich um einen Flugzeugabsturz handelt, als das Dröhnen der Turbinen und der laute Knall der Maschine ertönen. Das Licht geht an und man erkennt etliche abgestürzte Passagiere, die quer verteilt auf der zu erahnenden Insel liegen. Nun gut, gestrandete Jugendliche, was soll da schon großartig passieren? Denkt man, wobei das Publikum noch nicht wissen kann, dass dieser Flugzeugabsturz von ein paar durchtriebenen Wissenschaftlern inszeniert wurde und welche fatalen Folgen das für das Miteinander der Jugendlichen haben soll.
Die Jugendlichen sind komplett auf sich alleine gestellt und wählen einen Anführer („Jurek“), der ein bisschen Ordnung in das Chaos bringen sollte, jedoch wird diese von dem Proleten „Dan“ gestört. Er bildet seine eigene Gruppe mit seinen Gefolgsleuten und versucht die Gegenseite auf jede Art zu provozieren. Das ganze Szenario schaukelt sich immer weiter hoch, aber die eiskalte Wissenschaftsleitung „Margot“ weigert sich, ihr sogenanntes „Sozialexperiment“ abzubrechen, obwohl es schon zu Gewalt in Form einer Prügelei unter den Jugendlichen kam.

Der Höhepunkt wird erreicht, als es zum Mord zweier Jugendlichen kommt. Man merkt, wie eine angespannte Stille den Raum erfüllt. Die Luft ist zum Zerschneiden scharf, das Publikum wagt kaum zu atmen, nachdem was es da nun beobachtet. Auch die Jugendlichen stehen nur ungläubig da, wissen nicht recht, was sie nun machen sollen. Ein Paar flüchten, doch Dan und seine Truppe versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren, indem sie die Schuld von sich weisen und verlassen die Bühne.
„Sie operieren noch mit der Zeit, während das Haus schon brennt. Das Haus brennt als Folge der Gewalt in der Welt und in ihnen. Sie sagen: Lassen sie uns darüber nachdenken, welche Ideologie die beste ist, das Feuer zu löschen. Aber das Haus steht bereits lichterloh in Flammen“. Dies ist das Schlusschor, bei welchem alle Schauspieler auf die Bühne kommen und dem einzelnen Zuschauer bewusst machen, dass jeder für sein Handeln verantwortlich ist und vom Wegsehen und über Probleme Lamentieren auf Dauer niemandem geholfen ist. Die Schauspieler blicken wie in Trance ins Weite und das Licht erlischt. Erst nach ein paar Sekunden bricht tosender Applaus aus und man kann merken, dass das Stück eine beeindruckende Wirkung auf das Publikum hatte. Es war definitiv zu erkennen, wieviel Mühe und Liebe zum Detail in diesem Theaterstück gesteckt hat. Auch die Reaktion des Publikums sprach für eine gelungene Aufführung, welche ein voller Erfolg war.

Anna-Maria Bess (AG Öffentlichkeitsarbeit)

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