Mit Sicherheit verliebt?

Gespannt sammeln sich die dreiundzwanzig Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b am Mittwoch, 06. Juni 2018, zu Beginn der dritten Stunde vor den Nawi-Räumen der Bleichstraße. Als die vier jungen, in weiß gekleideten Männer und Frauen von der Organisation „Mit Sicherheit Verliebt“ in Sichtweite kommen, ist die Aufregung groß, denn anders als in den vergangenen Nawi-Stunden wird die Klasse heute nicht von Frau Datz, ihrer Nawi-Lehrerin, unterrichtet. Stattdessen übernehmen die ehrenamtlich für das Aufklärungsprojekt agierenden Studentinnen und Studenten das Ruder für vier Schulstunden.

„Mit Sicherheit Verliebt“ ist ein von Studierenden geleitetes Sexualaufklärungsprojekt, das Schülerinnen und Schülern von der sechsten bis zehnten Klassenstufe unterstützen möchte, einen reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit ihrer Sexualität zu entwickeln. Dabei werden aktuelle Erkenntnisse der medizinischen Forschung integriert, um den Jugendlichen ein umfassendes Wissen altersgerecht zu vermitteln. Die spielerische Annäherung in „lockerer“ Atmosphäre – ganz ohne das Beisein einer Lehrerin oder eines Lehrers – an fachlich relevante Themen wie beispielsweise sexuell übertragbare Krankheiten steht dabei im Mittelpunkt und soll zu einer aufgeklärten Entwicklung beitragen.

„Sehr, sehr nett“ finden die 6bler die Referenten und freuen sich darüber, dass sie ihnen offen alle Fragen stellen dürfen, ohne sich schämen zu müssen. Schülerinnen und Schüler,  die sich während des ein oder anderen Programmpunkts unwohl fühlen, dürfen den Raum natürlich auf eigenen Wunsch verlassen und sich später wieder zu ihrer Klasse gesellen, was jedoch kein Kind der 6b in Anspruch nimmt. „Direkt zu Beginn sagten sie uns, dass das, was uns nun vier Stunden lang erwartet, kein Unterricht ist, wie wir es sonst kennen“, berichtet Max begeistert in der großen Pause. „Ganz gechillt“ empfindet Marc die Atmosphäre und ergänzt, man könne mit den Referenten über alles reden, was einen interessiert. Das liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass die Schülerinnen und Schüler während des Projekts miteinander, aber nicht übereinander lachen dürfen, was den vier Studierenden sehr wichtig ist.

Coletta Datz

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