Projektwoche am Römerkastell

„Hurra, es ist wieder Projektwoche!“ Der guten Tradition folgend engagieren sich die Schülerinnen und Schülern des Römerkastells in der letzten Woche des Schuljahres in unterschiedlichen Projekten. Bereits vor Wochen hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, unter einer Vielzahl unterschiedlicher Angeboten zu wählen und sich für drei Projekte zu bewerben. „Da das Angebot so groß ist, kann jeder Schüler an einem von ihm gewünschten Projekt teilnehmen“, freut sich Tanja Schäfer, die die letzte Schulwoche organisiert. Seit Montag nun schallt laute Musik aus einem Klassenzimmer im Hauptgebäude. Im Raum schwitzen mehrere Mädchen, die unter der Leitung von Irem und Hanna, zwei Oberstufenschülerinnen, zu fetzigen Rhythmen tanzen. Aber sie sind nicht die einzigen, die sich sportlich betätigen: Tennis für Anfänger, Baseball und Schwimmkurse auf verschiedenen Leistungsniveaus werden ebenfalls angeboten. Wenige Räume weiter bauen größtenteils Jungs an ihrer eigenen Dampfmaschine. Das Robotik-Projekt von Regina Schwarz bietet sowohl Anfängern die Möglichkeit, nach einer Anleitung erste eigene Roboter zu bauen und zu programmieren, als auch den fortgeschrittenen Schülern sich auf die Robotik-Olympiade vorzubereiten, bei der die gebauten Roboter bestimmte Aufgaben erfüllen müssen. Das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz: Unter dem Motto „Italienisch mit Pizza, Pasta und Papier“ lernen die Schülerinnen und Schüler mit Miriam Weisrock italienisch, kochen gemeinsam und schöpfen zusammen mit Eckhart Müller Papier, um die ausprobierten Rezepte schön zu gestalten. „Jeden Tag werden eine Hauptspeise und ein Dessert zubereitet“, erklärt die Lehrerin. Neben Pizza und selbstgemachten Ravioli mit Pesto gab es bereits Panna Cotta und Tiramisu. Süß geht es auch im französisch angehauchten „Atelier für Naschkatzen“ zu, einem Dauerbrenner, denn bereits seit Jahren lockt das Projekt von Géraldine Bindault-Knappe und Petra Langenfeld die Leckermäulchen der Schule an. In den Musikräumen probt der Chor, um das Musical von Veit Wunderlich und Lisa Weidmann, beide Schüler der MSS 11, mit Chorstücken zu ergänzen. „In dem Musical geht es um verschiedene Musikstile“, berichtet Veit, der Saxofon und Akkordeon spielt. Die Idee, ein eigenes Musical zu produzieren, sei ihm und Lisa während ihrer Zeit in den verschiedenen Musikensembles gekommen. Der Chor probt nun zwei klassische Chorstücke, ein Gospel und ein Popstück ein und am Donnerstag werden erstmals Teile des Musicals aufgeführt. Lisa und Veit hoffen, im nächsten Jahr das ganze Musical auf die Bühne zu bringen. Wer sich künstlerisch betätigen möchte, kann dies beispielsweise in den Projekten von Bernd Kammer, der mit Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen wundersame Wesen aus Wellpappe anfertigt, oder in dem Zeichenkurs von Monika Geisbüsch, in welchem die Jugendlichen lernen, figürlich zu zeichnen, tun. Andere Jugendliche arbeiten unter der fachkundigen Anleitung von Christian Eich mithilfe des Siebdruckverfahrens und sprühen ihre eigenen Bilder. Im Klassenraum von Monika Albrecht geht es etwas ruhiger zu. Hier sortieren die Teilnehmer des Projektes „Nachhaltig leben“ gespendete Kleidung für den Flohmarkt am Donnerstag. In den beiden Tagen zuvor besuchte die Gruppe den Weltladen in Alzey und einen Hofladen in der Umgebung. Hier informierten sich die Jugendlichen über die Möglichkeit, nachhaltig zu leben. „Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bedeutet beispielsweise, dass der Hühnerkot als Dünger verwendet wird oder angebaute Tomaten, die nicht der europäischen Norm entsprechen, zu Tomatensoße verarbeitet werden. Wichtig ist, dass keine Abfälle entstehen, sondern alle Produkte verwertet werden“, berichtet Agatha. Die Schülerin erklärt, dass der Erlös des Flohmarktes unter dem Motto „Ein Leben lang genug Reis“ Bangladesch zugutekommt. Eine Spende von 85 Euro ebnet einer Familie den Weg aus der Armut und mit 850 Euro kann einer Kleinsiedlung eine Zukunft ohne Hunger ermöglicht werden. Überdies planen die Jugendlichen mithilfe von Umfragebögen, ihre Mitschüler zum Thema Nachhaltigkeit zu informieren und zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anzuregen. Die Projektwoche endet am Donnerstag mit einer großen Umschau, die allen die Möglichkeit bietet, einen Blick auf die Arbeit der anderen Projekte zu werfen, bevor am Freitag nach Ausgabe der Zeugnisse sich das Schultor für die nächsten sechs Wichen schließt. Schöne Ferien!

Christina Froesch

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