Reduse – Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde

Am Dienstag, den 5. Dezember 2017, machte das Multivisionsprojekt „Reduse“ Halt am Gymnasium am Römerkastell. Alle Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen nahmen an der eineinhalb stündigen Veranstaltung der Multivision e.V., ein gemeinnütziger Verein, der die Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung, Aufklärung und Erziehung von Jugendlichen zum Ziel hat, teil. Das Projekt „Reduse“, dessen Anliegen es ist, junge Menschen mit dem Schutz natürlicher Ressourcen vertraut zu machen, wurde zusammen mit den Partnern OXFAM Deutschland und der Verbraucherzentrale NRW erstellt.

Stefan Simonis führte durch die Veranstaltung und sensibilisierte mit seinen direkten Fragen das junge Publikum für die Nachhaltigkeitsdebatte. „Woran erkennt man, dass ihr heute Morgen alle schon Ressourcen verwendet habt?“. Ein erstaunter, gegenseitiger Blick aller Schüler, bevor er auflöste, dass ihre Kleidung aus Baumwolle und Wolle besteht und damit aus Rohstoffen. Er veranschaulichte die Ressourcenknappheit mithilfe eines anschaulichen Beispiels: Während in der Altsteinzeit jeder Mensch im Durchschnitt drei Kilogramm Ressourcen im Laufe eines Tages verbrauchte, lag dieser Wert in der Jungsteinzeit bereits bei elf Kilogramm und ist heute bis auf durchschnittlich 44 Kilogramm angestiegen. Dabei wird zwischen nicht nachwachsenden Rohstoffen, z.B. Gold, Kupfer, Eisen und Aluminium, und nachwachsenden Ressourcen, beispielsweise Getreide, Obst, Baumwolle und Holz, unterschieden. Bei den nichtwachsenden Rohstoffen ist sofort einsichtig, dass deren Menge begrenzt und endlich ist, aber Schüler erarbeiten mit Stefan Simonis, dass auch die nachwachsenden Ressourcen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, da die Anbaufläche begrenzt ist und jährlich mehr Rohstoffe verbraucht werden als innerhalb eines Jahres nachwachsen können. Tatsächlich lag der Earth Overshoot Day, also das Datum, an dem die Menschen die Naturreserven des gesamten Jahres aufgebraucht haben, dieses Jahr bereits am 2. August. Jeder weitere Tag wird also auf Pump finanziert, erklärte Simonis den Schülern salopp. Dies Nachricht verfehlte seine Wirkung nicht. Wie kann man nun diese Entwicklung rückgängig machen, lautet die Frage. Ein 30minütiger Film informierte die Jugendlichen über die Möglichkeiten, die ihnen dabei zur Verfügung stehen, und er kreist um die drei Begriffe reduce, reuse und recycle. Mit der Bezeichnung „reduce“ (engl. reduzieren) sollen die Verbraucher das eigene Konsumverhalten kritisch hinterfragen. Die Schüler erfuhren, dass 80 Prozent der Dinge, die produziert werden, sechs Monate nach dem Kauf nicht mehr verwendet werden und meist auf dem Müll landen. Der Appell lautet lieber weniger, aber dafür langlebigere Produkte zu kaufen. Überdies können viele Teil wiederverwendet oder in anderen Bereichen weiterbenutzt werden, z.B. Mehrweg-statt Einwegflaschen, Kleidung kann gespendet oder weiterverkauft werden. In sog. Repair Cafés können defekte Gegenstände repariert und erneut verwendet werden. Ein gelungener Beitrag zum Stichwort „reuse“ (engl. wiederverwenden). Ziel des Recyclings (engl. zurück in den Kreislauf) ist es, kostbare Materialien wieder in den Rohstoffkreislauf zurückzuführen, um sie in Zukunft erneut nutzen zu können.

Blickte man nach den eineinhalb Stunden den Jugendlichen in Gesicht, so bemerkte man bei einigen einen durchaus nachdenklichen Zug. Die Veranstaltung zeigte gut die Möglichkeiten auf, die jedem Einzelnen in seinem Alltag zur Verfügung stehen, verantwortungsbewusst mit den zur Verfügung stehenden Rohstoffen umzugehen. Das Ziel ist es, allmählich das Datum vom 2. August wieder auf den 31. Dezember zurück zu verschieben, was zuletzt übrigens Ende der 60iger Jahre der Fall war.

Christina Froesch (AG Öffentlichkeitsarbeit)

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