Wenn es dunkel wird und die Lichter überall angehen, dann füllen sich die Kerbeplätze in der Region. Da wird bei der klassischen Bratwurst oder der Portion Pommes, mit Bier, Wein oder Schoppe auf den wohlverdienten Feierabend angestoßen. Doch diese Szenen spielen sich schon längst nicht mehr im Schutze der Dunkelheit ab, ganz im Gegenteil. Auf vielen Kerbeprogrammen findet sich immer wieder der Frühschoppe, der längst kein Fremder mehr in den Ortschaften ist. Wieso also warten mit dem deftigen Essen und dem gut gekühlten Maß Bier bis die Sonne untergeht, wenn es sich auch schon nach Sonnenaufgang wunderbar anstoßen lässt. Viele verbinden mit dem Frühschoppen, einer bayrischen Tradition, eher zünftige Blasmusik. Die Römerband hat den Saulheimern aber gezeigt, dass es nicht immer die „Weinschenke“ oder „Auf der Vogelwiese“ sein muss um schon morgens in Stimmung zu kommen. Alles glänzt in Gold und Silber, wenn die Band auf der Bühne steht. Das Sonnenlicht spiegelt sich in Saxophon, Trompete und Posaune. Jazz, Blues und Swing, das sind die Stile, die das Repertoire der Bigband bestimmen. Vom rockigen Jailhouse Rock, über das sanfte Skylark bis hin zum modernen Party Rock Anthem, konnte die Band ihr aufmerksames Publikum mit jedem Stück begeistern. Und wie jedes gute Ensemble, versteht sich auch die Römerband bestens darauf, ihr Programm an ihren Auftrittsort und ihr Publikum anzupassen. Wer Saulheim kennt, der weiß, dass man meistens an einem Mann nicht vorbeikommt. Dem Ritter Hundt. Der Legende nach soll sich dieser Mann besonders in Sachen Trinkfestigkeit bewiesen haben und sei für seinen großen Weindurst bekannt gewesen. Solche ehrenhaften Charakterzüge gehören bekanntlich besungen und bildeten den Ursprung des Ritter Hundt Liedes. Arrangiert von Bandmitglied Veit Wunderlich, gebürtiger Saulheimer, spielte die Römerband zu Ehren ihrer Gastgeber das bekannte Stück. Und vielleicht können die Saulheimer im nächsten Jahr ihre Textsicherheit noch weiter ausbauen, bei Bier, Wurst und Rock´n´Roll.
(Saskia Knell)
