Theaterstück – Du wirst nicht gefragt

„Wie leben Sie?“ Diese Frage regt zum Nachdenken an und kann auf verschiedene Weise beantwortet werden. Sie wurde von dem Kurs Darstellendes Spiel des Römerkastells unter der Leitung von Frau Kopf zur Schlüsselfrage bestimmt. Gemeinsam führten die Schüler der 12. Jahrgangsstufe „Du wirst nicht gefragt.-Ein Totentanz unserer Tage“ von Leo Griebler am 9. Juni 2017 in der Aula des Gymnasiums um 20:00 Uhr auf. Es wurden fünf voneinander unabhängige Szenen mit fünf verschiedenen Geschichten gezeigt. Im Mittelpunkt jeder Geschichte stand eine andere Figur mit besonderen Erlebnissen und Motiven, die sie dazu bewegte, den Tod zu empfangen. Das geschah mitunter nicht immer freiwillig. So kam in jeder Szene ein „Bote“ vor, der die Menschen über ihr Fehlverhalten aufklärte und sie dann mit in den Tod nahm. Zum Beispiel ging es in der ersten Szene um eine Chefin, die sich durch besondere Strenge und Egozentrik auszeichnete und nur auf ihre Karriere fixiert war und ihre Mitarbeiter unterdrückte. In einer anderen Szene wurde ein Militäroffizier gezeigt, der, ohne mit der Wimper zu zucken, Millionen von Soldaten in den sicheren Tod schicken wollte. Gegensätzlich dazu wurde ein Liebespaar dargestellt, das sich am Höhepunkt seiner Liebe befand. Sie alle wurden vom Tod aus unterschiedlichen Gründen geholt, der auch in jeder Szene von einem anderen Schauspieler repräsentiert wurde, was ihn umso näher und greifbarer erscheinen ließ. „Es war eine sehr gelungene Geschichte und super auf den Punkt gebracht“, resümierte Frau Kopf die Aufführung. Sie sollte die Zuschauer zum Nachdenken anregen, und jeder sollte lernen, sein Leben mehr zu schätzen. Das Stück wurde von den Schülern selbstständig auf die Bühne gebracht, wobei sie Hilfe von ihrer Fachlehrerin erhielten. Es war jedoch die Aufgabe der Schüler, neben dem Schauspiel noch Regie zu führen und sich um Licht und Ton zu kümmern. Auch die Programmhefte und Plakate wurden von ihnen eigenständig gestaltet. „Es war sehr viel Arbeit, aber die Mühe hat sich am Ende gelohnt. Es hat alles gut geklappt“, so Felix Obermüller, ein Schüler des Kurses. Das sich anschließende Publikumsgespräch bestätigte diesen Eindruck. Die Zuschauer waren begeistert von der schauspielerischen Leistung der Schüler, aber auch verblüfft, dass sie ein so bewegendes Thema gewählt hatten. So kam es zu einem regen Austausch von Eindrücken und Meinungen, sowohl vom Publikum als auch von Seiten der Schauspieler. „Es war eine gelungene Mischung von verschiedenen Bildern, die sehr ausdrucksstark vermittelt wurden“, so Marion Klingelschmitt, eine Zuschauerin des Stückes. Die Schüler hätten nicht gedacht, dass sie es schaffen würden, das Stück selbstständig auf die Beine zu stellen und es spricht nichts dagegen, den Auftritt im kommenden Schuljahr nochmal zu wiederholen.

Zoé van Langen (AG Öffentlichkeitsarbeit)

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