Vernissage in der Galerie „passepartout“

Ein wahrer Augenschmaus offenbarte sich den Besuchern der Vernissage, zu der die Fachschaft Kunst am Mittwoch, den 16. März 2016, in die Galerie „passepartout“ einlud. Im Flur des Haupthauses drängelten sich Schüler und Lehrer, um einen Blick auf die Bilder zu werfen, die im Kunstunterricht der letzten Monate geschaffen worden sind. Ausgestellt werden Werke verschiedener Klassenstufen, angefangen mit einem Scherenschnitt, den Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen zum Thema „Der Reiter“ herstellten. „Aufgabe der Schüler war es gewesen, das Motiv des fliehenden Reiters in einen Vernissage_2016_1_HPGeschichtszusammenhang einzubetten. Wovor flieht der Reiter oder wohin flieht er?“, erläutert Bernd Kammer, der die Aufgabe stellte. Die Schüler haben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen gefunden, mal flieht der Reiter vor wilden Tieren, auf einem anderen Bild flüchtet er vor unheimlichen Gerippen. Digitale Collagen mit Photoshop erstellten die Schüler der 8. Klasse von Christian Eich zum Thema „Chimaere“ und die 10. Klasse von Horst Emrich erarbeitet surreale Collagen zum Arbeitstitel „Verfremdung einer Figur“. Die Schüler des Kunst-Grundkurses der MSS 12 von Monika Geisbüsch gestalteten das Bild „Wanderer über dem Nebelmeer“ von C.D. Friedrich um. „Es fällt auf, dass bestimmte Motive in der Kunst immer wieder aufgegriffen und variiert werden“, erklärt die Kunstlehrerin. Hier sollten die Schüler nun den Wanderer des romantischen Bildes aus der Zeit um 1818 aus der Landschaft in eine andere Umgebung stellen. Wichtig ist, dass der Wanderer wie im Original nur von hinten zu sehen ist und der Betrachter des Bildes eingeladen wird, mit diesem zu schauen. Die Schüler arbeiteten mehrere Monate an ihren Acrylgemälden und auf ihren Bildern blickt nun der Betrachter aus den Augen eines Astronauten vom Mond auf die Erde oder sieht sich als Dompteur weißen Raubkatzen in einer Zirkusmanege gegenüber. Ein Schüler wählte den Blick, den Mose auf das sich vor ihm teilende Meer hatte. Vor eine ganz andere Aufgabe sahen sich die Schüler des Parallelkurses von Margarethe Frank gestellt. Diese sollten mal ganz genau hinschauen und kleine Dinge ganz groß zeichnen. „Sinn dieser Makrozeichnungen ist es, dass die Schüler sich Zeit für die scheinbar kleinen Dinge nehmen und sie aufmerksam betrachten. In unserer schnelllebigen Zeit ist es eine anspruchsvolle Aufgabe, sich Zeit zu nehmen, zu verharren und den kleinen Dinge mit großer Ernsthaftigkeit zu begegnen und sie im Detail zu erforschen“, so die Kunstlehrerin zu ihrer Intention. Die Bleistiftzeichnungen zeigen nun detailreich scheinbar unbedeutende Dinge wie Rindenstücke.

Die Mühe hat sich gelohnt. Es sind beeindruckende Werke entstanden, die nun für die nächsten Wochen in der Galerie zu bewundern sind und alle sind eingeladen, ein paar Minuten dort zu verweilen und sich diesen zu widmen.

Vernissage_2016_2_HP

Christina Froesch

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